Sebastian Ristow

Sebastian Ristow (* 1967) ist ein deutscher Archäologe mit Arbeitsschwerpunkt im Schnittbereich der Provinzialrömischen, Frühchristlichen und Frühmittelalterlichen Archäologe.

Sebastian Ristow, Sohn des Archäologen Günter Ristow, studierte ab 1988 Christliche Archäologie, Vor- und Frühgeschichte, Historische Geographie, Klassische Archäologie und Kunstgeschichte an den Universitäten Bonn, Mainz und Köln. In Bonn erlangte er den Magistergrad und wurde 1997 bei Josef Engemann mit der Dissertation ''Frühchristliche Baptisterien'' promoviert. Es folgten Lehraufträge zur Archäologie der römischen Provinzen in Bonn und Köln. Für 1998/99 wurde ihm das Reisestipendium des Deutschen Archäologischen Instituts zugesprochen. Nach der Rückkehr nach Deutschland arbeitete Ristow bis 2000 an der Kölner Domgrabung mit. Danach war er der verantwortliche Redakteur für den archäologischen Bereich des Reallexikons für Antike und Christentum sowie verantwortlich für die Antikensammlung des Franz Joseph Dölger-Instituts zur Erforschung der Spätantike der Universität Bonn. 2006 kuratierte er die Ausstellung „Von den Göttern zu Gott. Frühes Christentum im Rheinland“ im Rheinischen Landesmuseum Bonn.

Seit 2006 ist Ristow freiberuflicher Archäologe. 2011 bis 2013 war er an der Ausstellung ''CREDO – Christianisierung Europas im Mittelalter'' in Paderborn beteiligt, 2012 an der Ausstellung ''Königinnen der Merowinger'' im Archäologischen Museum Frankfurt und der Domschatzkammer Köln, von 2011 bis 2014 arbeitete er im Auftrag der RWTH Aachen Altgrabungen im Bereich von Dom und Pfalz auf. 2008 habilitierte er sich für das Fach ''Archäologie der römischen Provinzen'' an der Universität Köln mit einer Arbeit zum Thema ''Christianisierung und die Frage nach Kontinuität und Diskontinuität im spätantiken und fränkischen Rheinland''. Seit 2011 ist er Mitwirkender des ''WissenschaftsCampus Mainz Byzanz zwischen Orient und Okzident'', seit 2014 ist er Archäologe bei der Archäologischen Zone Köln. Er lehrt als Privatdozent an der Universität zu Köln.

2006 war er Gründungsmitglied der ''Arbeitsgemeinschaft Spätantike und frühes Mittelalter'' (AGSFM). 2006 wurde ihm der ''Offermann-Hergarten-Preis zur Förderung besonderer geisteswissenschaftlicher Leistungen'' an der Universität zu Köln zuerkannt, 2008 der Köln-Preis für die Arbeit zu St. Pantaleon in Köln. Seit 2011 leitet Ristow die deutsche Sektion im internationalen Forschungsverbund Corpus Architecturae Religiosae Europae (CARE). Er ist Mitherausgeber der Schriftenreihe ''Studien zu Spätantike und Frühmittelalter''. Ristow steuerte Beiträge für ''Der Neue Pauly'', das ''Lexikon des Mittelalters'', das ''Biographisch-Bibliographische Kirchenlexikon'' sowie das ''Personenlexikon zur Christlichen Archäologie'' bei.

Ristows Hauptinteressensgebiete sind die spätantike und frühmittelalterliche Archäologie, speziell Byzanz zwischen Orient und Okzident, die Kontinuität antiker Strukturen, die Christianisierung und das frühe Judentum im Rhein-Maas-Gebiet in Spätantike und Frühmittelalter, die Frühchristliche Kirchenarchäologie, daneben auch die Archäologie der Regionen Kleinasien, Nordafrika und des Rheinlandes, Kölns und von Mainz sowie von Aachen, sowohl in der Spätantike als auch die Geschichte der karolingerzeitlichen Pfalz in Aachen. Veröffentlicht in Wikipedia
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