Manfred Fiebig
mini|Manfred Fiebig (2019) Manfred Fiebig (* 13. November 1965 in Iserlohn) ist ein deutscher Physiker, bekannt für die Untersuchung von Ferroika mit nichtlinearer Optik.Fiebig studierte Physik an der Universität Dortmund mit dem Diplom 1992 und der Promotion 1996. Als Post-Doktorand war er als Fellow der Japan Science and Technology Agency (JST) bis 1999 an der Universität Tokio. Danach war er Nachwuchsgruppenleiter an der Universität Dortmund, an der er sich 2001 habilitierte, und von 2002 bis 2006 als Heisenberg-Stipendiat am Max-Born-Institut für Nichtlineare Optik und Kurzzeitspektroskopie. 2006 wurde er Professor für experimentelle Festkörperphysik an der Universität Bonn und 2011 Professor für multifunktionale ferroische Materialien an der ETH Zürich in der Abteilung Materialwissenschaften, in der er von 2014 bis 2018 auch Leiter bzw. stellvertretender Leiter war.
Er war unter anderem Gastprofessor an der University of California, Santa Barbara (2010), und am Riken in Wako in Japan (2018).
2006 erhielt er den Walter-Schottky-Preis und 2016 einen Advanced Grant der ERC. Er ist Fellow der American Physical Society (APS) und erhielt 2022 den Frank Isakson Preis der APS für optische Effekte in Festkörpern. Für 2023 erhielt er die Stern-Gerlach-Medaille. Er erhielt die Auszeichnung für seine Anwendung nichtlinearer und zeitaufgelöster Laserspektroskopie (Frequenzverdopplung) auf die Aufklärung ferromagnetischer Ordnung (Domänenstruktur) in Festkörpern und insbesondere multiferroischer Systeme mit gleichzeitiger elektrischer und magnetischer Ordnung. Diese Systeme, bei denen die magnetische Ordnung über elektrische Felder beeinflusst werden kann, haben große Anwendungspotentiale in der Informationstechnologie. Die lineare Induktion einer Magnetisierung durch ein elektrisches Feld (und der umgekehrte Effekt) war zwar schon seit 1960 experimentell nachgewiesen (Multiferroika, magneto-elektrische Korrelation – ME-Effekt), galt aber lange Zeit als ein zu kleiner Effekt, bis in den 2000er Jahren mit neuartigen Multiferroika (gigantischer ME-Effekt, er erzeugt nicht nur eine Magnetisierung bzw. Polarisation, sondern auch einen Phasenübergang) eine Wendung eintrat.
Fiebig leitet die Arbeitsgruppe Magnetismus der DPG und gehört zu den hochzitierten Wissenschaftlern auf seinem Gebiet.
Seit 2021 ist er im Schweizer Forschungsrat (SNSF), er ist korrespondierendes Mitglied der Mainzer Akademie der Wissenschaften. Veröffentlicht in Wikipedia