Frédéric Abbès
Frédéric Abbès ist ein französischer Prähistoriker, der sich mit dem Neolithikum der nördlichen Levante sowie der Geschichte des östlichen Mittelmeerraumes zwischen dem 10. und dem 6. Jahrtausend v. Chr. beschäftigt. Er leitete Grabungen an bedeutenden archäologischen Fundplätzen, wie unter Danielle Stordeur am Tell Aswad und 2010 in El Kowm in Zentralsyrien.Abbès befasst sich zum einen mit dem Übergang der Jäger-und-Sammler- zu ortsansässigen, aber auch halbnomadischen Bauern-Hirtengesellschaften, insbesondere den Beiträgen der Steinbearbeitungstechnologie sowie der Ausbreitung des Neolithikums in die trockeneren Gebiete während des Präkeramischen Neolithikums A (PPNA) und B. Zum anderen liegt sein Schwerpunkt auf Fragen der Zirkulation von Grundstoffen und Nahrungsmitteln, Gütern und Ideen während des Neolithikums. Derzeit arbeitet er am ''Laboratoire Archéorient – Environnements et sociétés de l’Orient ancien'' in Lyon, genauer am ''Centre national de la recherche scientifique'' an der ''Université Lumière Lyon 2''. Diese interdisziplinäre Einrichtung wurde 2003 bis 2010 von Pierre Lombard geleitet, dann bis 2015 von Emmanuelle Vila, seit Januar 2016 ist Christophe Benech der Leiter.
Abbès leitete die Grabungen von Qdeir 1 in Syrien, wo er auch die archäologische Betreuung, Sicherung und verschiedene Ausgrabungen in Zentralsyrien übernahm, wie etwa in der Region Palmyra oder im Gebiet des Bal’as-Gebirges. Dieses Gebirge erhebt sich etwa 44 km östlich von Salamiyya, erstreckt sich 25 km von Nord nach Süd und 15 km von West nach Ost, wobei es bis über 1100 m hoch ist. Dort wurden 2008 allein 14 Khiamien-Fundstätten in einem Umkreis von nur vier Kilometern um Wadi Tumbaq 1 entdeckt. Zuvor arbeitete Abbès als Assistent unter Leitung von Danielle Stordeur am neolithischen Siedlungshügel Tell Aswad. Daneben leitete er auch Ausgrabungen in Armenien. Veröffentlicht in Wikipedia